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So verging der erste, so der zweite und auch der dritte Tag. Hans lief sich matt und müde durch alle Straßen, fragte und fragte, aber Gabriel war nicht zu finden.

„Ach, ich unglücklicher Mann!“ rief er aus, „da bin ich nun in Gabriels, meines alten Freundes, Stadt, und kann ihn nicht finden. Nach Haus darf ich nicht kommen, Geld habe ich auch nicht mehr, was soll aus mir werden!“

Voll Kummer setzte er sich auf die Mauer an einem Kanal, und die hellen Thränen liefen ihm über die Backen.

„Finde ich ihn heute nicht,“ sagte er, „so stürze ich mich ins Meer.“

Da war’s ihm, als höre er seinen Namen rufen. Er schaute umher, horchend, ob er sich auch nicht irre. Da rief eine Stimme noch lauter:

„Hans! Hans vom Fichtelgebirge!“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)