Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 332.jpg

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Nachrichten, welche ihm mitgetheilt worden waren, folgendermaßen aufgezeichnet.

Vollkomene Laußnitzer Acta und Registranda de Annis 1696. 97. 98. 99, 1700. 1. 2. 3. 4. Sambt denen Extractis und anderen urkundlichen Nachrichten. Der Posterität zum Preis Gottes in diesem Volumine hinterlassen. Bei Gott ist kein Ding unmöglich. Lucae I. Cap. v. 37. Post. Nubila Phoebus.

Den 2. April 1696. Anno 1656 sind sie das erstemal drinnen gewesen und eingegangen durch die Thüre, da die runden Stufen sind. Dann wären sie durch die daran befindlichen Kreuzgänge eingegangen und zur Thüre rechter Hand wieder hinaus. Da hätten sie eine Platte aufgehoben zur rechten Hand, worunter eine eiserne Thüre und unter derselben eine verborgene Treppe gewesen. Ueber diese wären sie gekommen in ein kleines Gewölbe, welches die Mönche ihren Kofent-Keller genannt. Von da wären sie wieder etliche Stufen unterwärts gegangen in die unterirdischen Kreutzgänge, welche er nicht können beschreiben. Anno 1670 wäre er zum zweiten Male darinnen gewesen und hätten ihn die Mönche in dem langen Gange, welcher von diesem Kloster auf Bobeck, von da auf Waldeck, und von da bis nach Jena führt, zu einem andern Kloster geführt, welches wenigstens 4 Stunden Wegs ist. Dieser Gang wäre theils in Felsen gehauen, theils aber verzimmert gewesen. In demselben hätte eine große Quantität reicher Gold- und Silbererze gelegen, welches die Vorfahren der Mönche dahin geschafft. Dabei sey gesagt worden, daß es genug sey zur Aufbauung des ganzen Klosters. Aus diesem Gange wären sie wieder zurückgegangen nach den Gewölben, die unter der Kirche wären, wo die eiserne Kiste mit den Schlüsseln gestanden, die zu 18 Klöstern führten etc.

Auf diese Relationen beschließt der Herzog das Werk zu beginnen und schloß mit dem Bergrath Bose, der übrigens selbst sicher überzeugt war, daß obgedachte Schätze gefunden

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_332.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)