Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 420.jpg

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im Anfange und nachgehends das a am Ende wegzuwerfen, so heißt es denn „Orthe“. Als Beispiel ihres Dialects, von dem auch Firmenich, Völkerstimmen Bd. II. S. 246 fgg. einige Beispiele in Versen und Prosa gegeben hat, theilt nun Hr. Frise ein im J. 1687 zum Beschluß des Gregoriusfestes, wo man des Kaisers Leopold Sieg über die Türken bei Wien feierte, aufgeführtes Lustspiel mit, welches wir hier mittheilen, weil es ein ganz sonderbares Deutsch enthält und selbst Hrn. Firmenich unbekannt blieb.

Der kurze Inhalt des besagten Lustspiels ist nun folgender. Ein alter Bauer findet an seinem kleinen Sohne eine Neigung zum Studiren, er faßt also den Vorsatz, nach Altenburg zu gehen und ihm bei der Schule daselbst eine Stelle zu verschaffen. Es sieht aber die Sache anfangs etwas schwer aus, indem der Sohn wegen der Anstalt bei dem Gregoriusfest nicht gleich recipirt werden kann. Zu dem finden sich viele Freunde, welche dem Vater zu diesem Vorhaben entweder ab- oder zurathen. Endlich bleiben Vater und Sohn bei dem gefaßten Beschlusse und es wird ein Valetschmauß auf gutes Glück des Sohnes den Verwandten und Bedienten bei lustiger Musik gegeben.


Personen des Stückes.
1. Puhle, der Vater.
2. Mieke, die Mutter.
3. Barthel, Nachbarn im Dorfe.
4. Casper,
5. Pieter, der kleine Sohn.
6. Brusig, Großknecht.
7. Mareige, des Pieters kleine Schwester.
8. Kratsch, der andere Knecht.
9. Kriethe,
10. Orthe, Mägde.
11. Ilse.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)