Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 024.jpg

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Engel darinnen mit einander um. Lieber Gott, ich habe nun fast ein ganz Jahr in diesem Gemach gewohnet, und die Engel darinnen noch nie gesehen! Wie freudig ist doch alles anzusehen. Solche Freude habe Zeit meines Lebens nicht gesehen! Wobei sie der Worte Davids, Psalm 34, erinnert worden: Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten; und selbst mit Freuden dazu gesagt: Und hilft ihnen aus. Hilf mir auch aus. Darauf sie denn bald mit einem lauten Seufzer ir Leben beschlossen. Solches geschah den 12. Febr. 1659.


20) Churfürst Johann Georg’s III. Tod wird verkündigt
Lehmann, Obererzgebirg. Schauplatz S. 929.

Nicht genug, daß kurz vor dem Tode des Churfürsten Georg III., so den 12. Septbr. 1691 erfolgte, ein furchtbares Erdbeben zu Meißen und in der Umgegend gewüthet, ist, ehe der tapfere Kriegsheld mit einem gewaltigen Heere wider die Franzosen zu Felde gezogen und von selbigem Feldzuge nicht wieder zurückgekehrt ist, sondern seinen Heldengeist zu Tübingen aufgegeben hat, das churfürstliche Wappen, welches über dem Altdresdnischen oder Elbthore in einen großen Stein eingehauen war, wie durch eine Säge mitten von einander geschnitten des Nachts herabgestürzt, der Churfürst aber, als er diesen seltsamen Bruch erblickte, sprach: das gilt mir!


21) Ein Traum zeigt des Churfürsten Georg III. Tod an.
Lehmann, Erzgeb. Schauplatz S. 739.

Im September des Jahres 1691 hatte ein frommer Mann im Arensfelter Kirchspiel einen Traum, als würde er in ein herrliches Gemach geführt, darin Niemand als der damals noch lebende glorwürdigste Churfürst Johann Georg III. ganz allein mit seiner Gemahlin gewesen. Er der Churfürst,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)