Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 069.jpg

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derjenigen Stelle, wo er gelegen, aufzubauen resolviret, auch nach dessen Bau ein Schränkchen verfertigen lassen, allwo erwähnter Todtenkopf bis diese Stunde verwahrlich beibehalten wird. Ich selbst bin curiös gewesen, und habe auf meiner damaligen Rückreise, um den Weinberg nebst dem Häuschen in Augenschein zu nehmen, den Eigenthümer ersucht, mir solches öffnen zu lassen, welches auch willig geschah, auch darauf den gemeldeten Todtenkopf in dem beschriebenen Behältnisse des Weinbergshäusleins mit einem Tüchlein bedeckt gefunden und demnach diese Geschichte, wie ich sie hier annotiret, für gewiß erzählen hören.“


63) Die Glocke zu Zscheila.
A. Roccha, De campanis c. 21. bei Sallengre, Antiq. Rom. Thes. T. II. p. 1286. Hofmann, S. 446.

Hoch über dem heiligen Grunde liegt auf röthlichem Granitfelsen das uralte Pfarrdorf Zscheila bei Meißen. Hier gründete der h. Benno eine Kirche zu Ehren des h. Georg und bestimmte bei der Taufe der hierher verliehenen Glocke den Umkreis, welchen dieselbe gegen das Einschlagen des Blitzes schützen sollte, und wirklich soll derselbe diese Gegend bis auf diesen Tag verschont haben.


64) Der letzte Bischof von Meißen.
Fiedler, Mügelnsche Chronik. Leipzig 1709. 4. S. 133 sq.

Den 26. Mai 1595 ist zu Mügeln auf Schloß Rügethal Johann IX., der 46. und letzte Bischoff zu Meißen, aus dem Geschlechte derer zu Haugwitz, verstorben, seines Alters 71 Jahr alt. Weil dieser Bischof nach dem Passauer Vertrag zum lutherischen Glauben übergetreten, als ein Geistlicher sich in den Stand der Ehe begeben und noch dazu seine Pathe, die er aus der Taufe gehoben, geehlicht hat, hat man von ihm gesagt, er habe drei Sünden gethan, die ihm kein

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_069.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)