Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 076.jpg

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Primislaus zum stets währenden Angedenken dieser wunderwürdigen Begebenheit seines Bruders Sohne den Namen Pflug nebst dem Wappen gegeben, ihn auch nach und nach mit ansehnlichen Gütern versorgt. Nach dem Absterben König Wenzel’s III. von Böhmen hat aber eine große Parthei Herrn Ulrich Pflug zu Rabenstein (1306) zum König wählen wollen, sie sind aber nicht durchgedrungen, wohl aber hat nachmals, als Herzog Johann der Lützelburger den böhmischen Thron bestieg, derselbe diesen Pflug, um ihn zu entschädigen, zu seinen obersten Kämmerer und in seiner Abwesenheit zu seinen Stellvertreter gemacht.


72) Der gespenstige Reiter bei Zabeltitz.
Mündlich.

Fünf Viertelstunden von der Stadt Großenhayn liegt das schöne Rittergut Zabeltitz, welches bis 1580 dem alten Pflug’schen Geschlechte gehörte, dann aber an das sächsische Regentenhaus und später wieder in andere Hände kam. Wenn man um Mitternacht bei sternenhellem Himmel die Straße nach Dresden geht, da begegnen dem Wanderer drei schwarze Reiter, deren mittelster keinen Kopf hat; sie jagen dem Schlosse zu und verschwinden am Eingange desselben.


73) Der gespenstige Hund zu Taubenhain.
Mündlich.

Auf dem Rittergute zu Taubenhain seitwärts Wildberg an der Elbe zeigt sich Abends ein großer schwarzer Hund, der aus den Hause heraus über den Hof läuft und Niemandem etwas thut, nur angerufen knurrt er.


74) Die sonderbare Stiftung zu Kötzschenbroda.
Mündlich.

Während des 30jährigen Krieges verbrachte Churfürst

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_076.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)