Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 289.jpg

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Fr. U. Kopp sein?), sehr geschickt in Entzifferung alter Urkunden sei, man schickt ihm dieselbe also, ohne daran zu denken, vorher eine getreue Copie nehmen zu lassen, und siehe, wie als ob ein neidisches Schicksal der Familie auch diesen letzten Anhaltpunkt rauben wollte, es kommt bei diesem Mann Feuer aus und das Document verbrennt. So liegt denn jener Schatz, von dem die erste Nachricht wahrscheinlich in jenes Kloster durch den dorthin geflüchteten letzten katholischen Burgcaplan nach eingeführter Reformation gelangt war, noch heute ungehoben, die Pfeile hat der vormalige Besitzer des Schlosses, Hr. Hauptmann von Einsiedel, noch als Knabe gesehen, dann scheinen sie verloren gegangen zu sein, allein das eiserne Kistchen und den großen Erbschlüssel zeigt man noch heute als die freilich bis jetzt nutzlosen Wahrzeichen des Schlosses. Sonderbar genug hat aber in neuester Zeit eine Somnambule zu Brüssel, zu der, weil man von ihrem wunderbaren Hellsehen dort großes Aufhebens machte, ein in jener Stadt lebender Verwandter der Einsiedelschen Familie auf deren Veranlassung gegangen war und ihr über das Schloß Gnandstein verschiedene Fragen vorgelegt hatte, im magnetischen Schlafe sowohl die Lage, als die Bauart, das Detail der Auffahrt ins Schloß und überhaupt die ganzen Räumlichkeiten daselbst so genau beschrieben, wie dies kaum ein dort Geborener und Erzogener zu thun vermöchte, ja zu verstehen gegeben, daß, wenn man in einem alten Schuppen, der sich auf dem Schloßhofe befindet und mit seiner Rückseite an jenen alten Thurm stößt, an einer gewissen, ziemlich genau bezeichneten Stelle nachgraben wolle, man seinen Zweck wohl erreichen werde. Indeß hat der vorige, sowie der jetzige Herr Besitzer meines Wissens von allen weitern Nachgrabungen bis jetzt abgesehen.


322) Warum der Meißner Weihbischoff Dietrich zu Hartha begraben ist.
Emser, Leben des h. Benno c. 20.

Wie der h. Benno gen Rom zog, ließ er an seiner

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_289.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)