Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 531.jpg

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Mulde gehe demselben Wässerlein nach aufwärts des Berges, daß Dir das Wässerlein entgegenfleußt, biß Du den Schafstall gleichkommest, da ist in den Fluß gebauet ein Teich, über denselben Teich in dem Wässerlein da findest Du schöne große Körner, ein Gang, daß es Dir Deine Mühe und Arbeit wird wohl belohnen.

Bei Ronneburgk da liegt ein Schloß, das heißt der Tollenstein, allda liegt ein Grund, der heißt der Weiße. Wenn Du von Tollenstein ausgehest auf die linke Hand den Berg wohl hinunter, da findest Du einen Grund, der führt gediegen ʘ. Das Wasser entspringt auch von dem Tollenstein und nicht weit davon da liegt ein Stein, der heißt der Vogelstein, daran findest Du viel Zeichen, auch einen Bischoff an einer Kannen stehend, da findest Du mächtige Guth.

Wenn Du von Großlitz ausgehst, so kommst Du auf eine grüne Wiese, und gehe an dem Wasser hin und siehe Dich umb nach einer Buch, darinnen ist ein Creutz gehauen, daran gehe ein Ackerlänge an den Berg auf, so findest Du eine alte Fichte, sieh Dich um, da wirst Du finden einen alten Stollen, darinnen da ist ein Goldgang, dessen Erz gilt 1  14 F.

Hinter Otten im Voigtlande gehe von der Kuttenheide zur Capellen, St. Peter genannt, gehe zwei Gewend oder Ackerlänge gegen dem Großleinwerts, so kömmst Du zu einem Glaßofen, gegen die schwarzen Berge über, so kömmst Du zu einer Wiesen, wasche darin, so findest Du gut Gold, willst Du da nicht waschen, so gehe zur Zinngabel, daselbst lege Dich hart auf die Erden, so findest Du gut Gold. Dann gehe herum an den Hirschberg gegen Mittag, so kömmst Du an eine abgeschnittene Fichte, gehe eine Ackerlänge von dem Baume, so kömmst Du zu einer abgeschnittenen Gabeln, lege Dich mitten auf die Erde auf ein Ohr, so hörest Du Wasser klingen, da liegt Gold.

Ein Dorf bei Hermannsgrün, eine Viertelmeile von Zwickau, unter dem Dorf da liegt viel Guthes von Körnern, die lassen sich pfletzschen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 531. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_531.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)