Seite:Grimm Linas Maerchenbuch I 173.jpg

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Dein Erbtheil, und ich will Dir dafür etwas geben, was Dir zwar nicht viel werth scheinen wird, was Dir aber doch in der Welt noch gar gute Dienste leisten kann.“

„Wenn ich das wüßte,“ sagte Thomas, „so wollte ich Dir mein Erbtheil schon geben. Aber was ist es denn, das Du mir dafür geben willst.“

„Ich gebe Dir den Knüppel aus dem Sack,“ antwortete das Männlein. „Wenn Du den in der Tasche trägst, und Du oder ein Anderer sagt: Knüppel aus dem Sack! so fährt er aus der Tasche heraus, und prügelt die gar wacker durch, die es nicht gut mit Dir meinen, bis Du selbst sagst: ‚Knüppel in den Sack.‘“

Das gefiel dem kleinen Thomas. Er gab dem Männlein sein Geld, und bekam dafür den Knüppel aus dem Sack, den er sorgfältig in seiner Tasche verwahrte. Und dann kehrte er um, nach Hause zu gehen. Da rief ihm das Männlein noch nach: „Kehre nur im nächsten Wirthshause vor der Waldhöhe ein, dort findest Du gute Herberge.“

Und Thomas kam im Wirthshause an, als es eben Nacht wurde. Weil er aber nur ein Paar Groschen in der Tasche hatte, ließ er sich nur ein Stück trockenes Brod

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)