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hört’ ich ihre Stimme: „Hülfe, Hülfe!“ so rief es dreymal – wie halb im Traum ergrif ich ein Pistol, das mir gegenüber an der Wand hing, eilte hierher, und sieh da! der Anblik des Räubers überzeugte mich, daß ich nicht geträumt hatte.

Willner. Heilig und unerforschlich sind deine Wege, Vater der Menschen! – Siehst du nun Zweifler! daß die Zeit deiner Bestimmung noch nicht zu Ende – daß die Erhaltung deines Lebens zur Erhaltung des meinigen nothwendig war?

Reisender. (Blikt gen Himmel und seufzt tief aus der Brust)

Willner. (nach einer kurzen Pause) Unglüklicher! noch vor kurzem hadertest du mit mir, daß ich in voriger Nacht der Retter deines Lebens ward, und sieh! wem hab ich Dich nun gerettet? – Mir selbst! Erkennst du nun, daß einer über uns waltet, dessen

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Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/61&oldid=- (Version vom 29.12.2023)