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was sie unglick und gepresten haben, das sey alles von Got ein verhengniß von ir ungerechtikait und widerwärtikait wegenn.


59. (56.) [Wunderereignis bei Mohammeds geburt.]

[E]s ist ze mercken die zeitt, und der Machmet ist geporen worden, da hatt man zelt von Christ gepurt sechßhundert jar und neun jar. Und die haiden mayn an dem tag, da der Machmet geporen sey, da sein thausent kirchen und ein kirchen von in selber nyder gangen und geprochen; und das sol sein gescheen zu ainem zaichen, das er die christenhait solt vast krenken und übergan pey seinen zeittenn.


60. [Die sprachen des griechischen religionsgebietes. Verschiedenheit des ceremoniels bei Syrern und Griechen.]

Item die erst sprach ist Kriechen sprach, do sie ir pücher nach schreyben; und die Türcken haissens Urrum.

Item der Raussen sprach; und die haiden hayssentz Orrus. Item Pulgren sprach; und die haiden hayssentz Wullgar. Item Winden sprach; und die Türcken hayssentz Arrnaut. Item der Walachen sprach; die haiden hayssentz Yff[l]ach.

Item der Yessen sprache; und die haiden haissentz Asß. Item der Churin sprach; und die haiden hayssentz That. Item der Sigum sprach; und die haiden haissentz Scerckas. Item der Abuckasan sprach; und die haiden haissentz Apkas. Item der Gorgiter sprach; und die haiden haissentz Kurtzy. Item der Megrillen sprach; und die haiden haissentz auch also.

Item zwischen Surion glauben und Krichen glauben ist nur ain unterschaid und dorumb sprechen sie, die Surion sprach sey auch irs glauben. Doch sein die Surion Jacobiter und halten Sant Jacobs glauben und haben ein solche unterschaid, das ein iglicher prister muß das oblat mit sein selbs handt machen, da er Gots leychnam mit wandelt; und wann er den taig macht, so nympt er ein har von seinem part und legt es in das oblat und wandelt dann Gottes leychnam domitt; und das ist die unterschid zwischen den Krichen und der Surion gelauben. Auch was der Surion priester lesen oder singen in ir kirchen, das [ist] Surion sprach und nicht Kriechen sprach.


Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/103&oldid=- (Version vom 1.8.2018)