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6. Mai von Dresden ab und übergaben ihre Relation an den Rat unterm 17. September 1686. Sie legten hiernach binnen 16 Wochen an 500 deutsche Meilen zurück, wurden an vielen Orten abgewiesen oder auf Einsendung vertröstet und erhielten in barem Gelde nur in Altenburg 26 Thlr. 8 Gr., Zeitz 20 Thlr., Eisenberg 1 Thlr. 8 Gr., Jena 6 Thlr., Weimar 6 Thlr., Coburg 1 Thlr., Bayreuth 100 Thlr., Nürnberg 33 Thlr. 8 Gr., Dinkelsbühl 4 Thlr., Heilbronn 12 Thlr., Stuttgart 37 Thlr., Biberach 5 Thlr. 8 Gr., Augsburg 12 Thlr., Memmingen 13 Thlr. 8 Gr., St. Gallen 20 Thlr., Zürich 100 Thlr., Straßburg 6 Thlr., Heidelberg 6 Thlr. 16 Gr. und Weißenfels 31 Thlr. Überhaupt kassierten sie eine Summe von 441 Thlr. 8 Gr. ein, welcher 407 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. Ausgabeposten (Fuhrlohn 187 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. und Verpflegungsdeputat, berechnet vom 12. Mai bis 29. August, 220 Thlr.) gegenüberstanden, so daß nur 33 Thlr. 9 Gr. 6 Pf. zur Ablieferung gelangten. Hiergegen baten die beiden Reisesammler unterm 9. Juni 1687 um Überlassung des ihnen bei Beginn ihrer Reise gewährten und nun zurückgeforderten baren Vorschusses von 50 Thlr., da sie beiderseits vermögenslos seien. So scheint das ganze Reiseerträgnis mit einem Fehlbetrag von 16 Thlr. 14 Gr. 6 Pf. abgeschlossen zu haben. Die beiden anderen Reisesammler, Barthel Hunger und Christoph Rincke, schlugen eine andere Route ein; sie reisten am 26. Mai 1686 von Dresden ab, kamen zurück den 12. Oktober und bereisten nach ihrem vom folgenden Tag datierten Bericht in dieser Zeit 20 Provinzen, 10 kur- und fürstliche Residenzen, 4 Reichsstädte, überhaupt aber 65 große und kleine Städte und machten in Summa 293 Meilen. Auch ihr erreichtes Resultat war zwar reich an Vertröstungen aller Art, jedoch schwach an Fonds; jedenfalls werden auch sie mit einem Manko abgeschlossen haben (Berechnung liegt den Akten nicht bei), da sie überhaupt nur 149 Thaler vereinnahmten, eine Summe, zu welcher beitrugen: Magdeburg 6 Thlr., Quedlinburg 2 Thlr., Wolfenbüttel 11 Thlr. und nochmals 12 Thlr., Lippe 1 Thlr., Hamm 1 Thlr., der Kurfürst von Brandenburg bei seiner Anwesenheit in Wesel 100 Thlr., Amsterdam 10 Thlr., Lübeck 6 Thlr. So endete diese Almosensammlung im Auslande auf klägliche Weise. Besseren Erfolg hatten die Bittschriften, welche unterm 29. April 1686 an verschiedene