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Kontributionsgelder[1] und am 3. Mai abermals 5000 Thaler – es war dies, wie sich bald darauf ergab, die letzte Abschlagszahlung gewesen, welche die Stadt auf die Kontributionen geleistet hatte – an die preußische Haupt-Magazin-Kassa eingeliefert, so daß an genannte Kasse überhaupt Zweihundertfünfunddreißig Tausend Thaler an barem Gelde, teils in Gold, teils in Silberstücken, abgeführt worden sind.[2]

Am 8. Mai eröffnete der Generalleutnant Graf von Schmettau dem Rate mittelst Zuschrift,[3] „daß Inhalts eines aus dem General-Feldkriegsdirektorio ergangenen Kommunikates Se. königl. Majestät in Preußen – [auf Vorstellung und Fürbitte der deputierten Stände der kursächsischen Lande] – in Ansehung der mit den Landesständen zu stande gekommenen Konvention bei demjenigen, was von hiesiger Stadt auf die derselben angemutete Kontribution bereits abgeführt worden, es bewenden ließe.“[4]


  1. G. XXXII. 109 Bl. 86, 87.
  2. G. XXXII. 109 Bl. 88, 88b.
  3. G. XXXII. 80b. Vol. II. Bl. 37, 43 flg. und G. XXXII. 81 Bl. 84.
  4. Anmerkung. Obgleich nunmehr auf die Kontributionen selbstverständlich nichts weiter an die Haupt-Magazin-Kassa abgeführt ward, so wurden doch vom Rate mit Genehmigung der Direktorien sämtlicher königl. poln. und kurfl. sächs. Kollegien und Hofämter [G. XXXII. 80a. Vol. I. Bl. 1 flg.] auch noch die sämtlichen Kontributionsgelder-Restanten, Hausbesitzer sowohl, als Hausgenossen, wenn auch nicht mit der bisherigen Strenge, zur nachträglichen Abführung ihrer Rückstände angehalten, „da diejenigen, welche das Ihrige gebührend erlegt hatten, auf solche Art nicht prägraviert werden konnten, es auch die Nothdurft und Billigkeit erforderte, daß das auf solche Weise einzubringende Residuum zu der Stadt gemeinem Bedürfnisse und zur Bestreitung des bereits gehabten und noch täglich erforderlichen Aufwandes für die hiesige Garnison, das Lazareth und andere preußische Anmuthungen, auch zur Verzinsung der aufgenommenen Gelder verwendet werde,“ indem andern Falles die hiesigen Einwohner mit neuen Anlagen hätten beschwert werden müssen. [G. XXXII. 80b. Vol. II. Bl. 37 und G. XXXII. 81 Bl. 86.] – Überdieß mag zur Widerlegung der verbreiteten irrigen Ansicht, als ob außer der sogen. „preußischen halben Million“ auch noch die im August 1757 als „Vorschuß“ verlangten 120,000 Thaler Kontributionsgelder hätten erlegt werden müssen, hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen sein, daß dasjenige Quantum – im Ganzen 56,056 Thaler 5 Gr. 5 Pf. [G. XXXII. 81 Bl. 60] – welches auf die erste Kontribution der 120 Mille bezahlt worden, auf die Kontribution der 500 Mille nach Ausweis aller Nachrichten sowohl, als insbesondere der in den Akten zerstreut vorhandenen Rechnungs-Auszüge über die eingegangenen und abgelieferten Kontributionsgelder angerechnet worden ist, und daß daher anstatt der preußischerseits geforderten „Vorschuß-“ und „Kontributions“-Gelder, welche zusammen 620,000 Thaler ausmachen würden, nach den obigen speziellen Nachweisen mehr nicht, als die schon angeführte, immerhin noch respektable Baarsumme der 235,000 Thaler wirklich abgeführt worden ist.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/104&oldid=- (Version vom 25.8.2023)