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gehörigen Veranstaltung des Erforderlichen notifiziert.[1] Auf der Mitte der Brücke wurde sogleich, nachdem die sämtlichen preußischen Truppen, welche in Neustadt gestanden, dieselbe passiert hatten, eine preußische Batterie aufgerichtet; sobald aber die Österreicher den Abzug der Garnison aus Neustadt erfahren hatten, besetzten sofort 500 Kroaten das schwarze und das weiße Thor, sie machten auch sogleich am Ende der Brücke eine Gegenbatterie.[2]

Am 27. August früh 8 Uhr übergab auf Befehl des Kurprinzen der Oberschenk von Bose dem zu ihm beschiedenen regierenden Bürgermeister Bormann die Schlüssel zu den Thoren und Wachten in Neustadt, welche der General Graf von Schmettau gestrigen Tages dem Oberschenken ausgeantwortet hatte und welche er, der Bürgermeister, sofort mit sich zu Rathause in Verwahrung nahm.[3] – Nachmittags gingen bei Loschwitz 10,000 Österreicher über die daselbst geschlagene Schiffbrücke auf das linke Elbufer über.[4]

28. August. Gegen Abend meldete der Maurermeister Berger, welcher gestern durch preußische Wache gezwungen worden war, 3 Maurer unter die Elbbrücke zu stellen, daß, nachdem nunmehr in den Brückenpfeiler die Öffnung ungefähr 1½ Ellen hoch gemacht worden, die Arbeiter auf Erde gekommen seien, welche durchfalle, und gleichzeitig zeigte der Zimmermeister Winckler an, daß ihm vom Gouverneur anbefohlen worden sei, in diese Öffnung sogenannte Stollen, wie im Bergwerke, zu machen, damit die Erde nicht weiter durchfallen könne.[5]

Am 29. August meldete gegen 11 Uhr vormittags der Turmwächter Hüther, daß, nachdem die Wolken sich etwas aufgezogen und es hell geworden, man wahrgenommen habe, daß vom Dorfe Brießnitz an über Gorbitz bis zum Dorfe Döltzschen bei Plauen von fremden Truppen – den Österreichern und der Reichsarmee – Lager aufgeschlagen, auch bei Übigau


  1. G. XXXII. 104 Bl. 7 flg.
  2. Diarium von der Belagerung der Kön. u. Churf. Sächs. Residenzstadt Dreßden etc.
  3. G. XXXII. 104 Bl. 14.
  4. Diarium von der Belagerung etc.
  5. G. XXXII 107 Bl. 26b bis 28b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/119&oldid=- (Version vom 8.9.2023)