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die Oberst-Feld-Proviantamts-Kanzlei nebst 6 Proviantverwaltern und 484 Bäckerburschen.[1]

Am 5. Dezember wurden die obenerwähnten gefangenen Offiziere von hier nach Böhmen transportiert. – Seit den letzten Tagen hatte sich wieder einige Zufuhr an Getreide, Mehl und Butter gefunden, so daß, während das Viertel Mehl an den letzten Markttagen 30 und 28 Groschen, die Kanne Butter 16 bis 20 Groschen, 1 Hühnerei 1 Groschen gegolten, heute das Viertel Mehl 26 Groschen, die Kanne Butter 12 Groschen, der Scheffel gutes Korn 4 Thaler, guter Weizen 6 Thaler, die gute Gerste 3 Thaler 8 Groschen und der gute Hafer 3 Thaler 2 Groschen auf hiesigem Markte kostete.[2]

Am 10. Dezember wurde das Billetieramt benachrichtigt, daß für den Winter noch 6 Bataillone oder 3 Regimenter, jedes zu 2400 Mann, außer dem schon hier garnisonierenden Salmschen Regimente, in die Residenz einquartiert werden müßten, – auch überreichte heute der Bürgermeister Bormann dem Gouverneur von Marschall eine Vorstellung, worin der fernere beträchtliche, der Stadt unmöglich fallende Aufwand für die Hospitäler und das Feldlazarett insbesondere depreziert wurde.[3]

In den Tagen vom 12. bis 15. Dezember schwankte die Kälte zwischen 13 und 15 Grad Réaumur und erreichte am Abend des 15. Dezembers die Höhe von 17½ Grad.

Am 16. Dezember mußten auf Ordre des Gouverneurs von Marschall die Stadtfouriere mit Zuziehung der Miliz herumgehen, um nachzusehen, wo Platz zu Unterbringung noch mehrerer Mannschaft vorhanden sein möchte.[4]

Am 17. Dezember wiederholte der Rat beim Gouverneur dringendst die Bitte um fernere Verschonung der Stadt mit dem von ihr länger nicht zu erschwingenden Aufwande für das Lazarett.[5]

Am 19. Dezember rückten noch 3 Bataillone in die


  1. G. XXXII. 78 Bl. 36a.b.
  2. G. XXXII. 126c und G. XXXII. 78 Bl. 38b.
  3. G. XXXII. 126c. Bl. 106 und G. XXXII. 78 Bl. 42b. flg.
  4. G. XXXII. 126c. Bl. 108b.
  5. G. XXXII. 78 Bl. 48a.b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/144&oldid=- (Version vom 12.9.2023)