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worden. Auch hat man das Pfund Rindfleisch mit 5 Groschen bezahlen müssen.[1]

Am 6. Juli machte das königl. Kammerkollegium durch gedruckten Anschlag bekannt, daß, nachdem man wegen der immer mehr steigenden Teuerung eine Quantität Roggenmehl aus Böhmen habe kommen lassen, dasselbe, und zwar der Zentner Dresdnischen Gewichtes für 7 Thaler 20 Groschen, den Armen und Hauskonsumenten im hiesigen Jägerhofe verkauft werden solle.[2]

Am 6. August ist der Marktpreis für den Scheffel Mehl, den man vom 11. Juni a. c. an fast beständig für 16 Thaler verkauft hatte, billiger geworden, indem er, zumal eine gute Ernte gewesen, auf 11 Thaler gefallen.[3]

Am 12. August gingen die zeither in den Kasernen zu Neustadt viele Jahre her untergebracht gewesenen sogenannten Kasernenknaben zu Schiffe nach Torgau ab, um fernerhin in Annaburg ihren dauernden Sitz und Aufenthalt zu erhalten.[4]

Am 13. August ist der Scheffel Mehl nach dem Marktpreise noch billiger geworden und mit 10 Thalern bezahlt worden, auch haben die Bäcker nunmehr eine neue Taxe erhalten und das Brot um ein Merkliches größer gebacken.

Am 6. September kam der Prinz von Stolberg, kaiserlicher Reichsgeneralfeldmarschall, mit einem starken Gefolge hier an und nahm im Hôtel de Pologne Quartier. Gleichzeitig trafen, aus Böhmen kommend, auch viele Regimenter von der Reichsarmee hier ein, von denen einige in hiesiger Stadt einquartiert werden mußten, während die übrigen das Lager bei Plauen bezogen.[5]

Am 11. September übergab der k. k. Gen.-F.-M. Graf Serbelloni, welcher zeither die k. k. und Reichsarmee hier kommandiert und in Neustadt sein Hauptquartier gehabt hatte, dem gestern zu diesem Ende hier angelangten k. k. General von der Kavallerie Grafen von Haddick das Kommando und reiste von hier ab nach Wien. Graf Haddick nahm sein Hauptquartier


  1. Dreßdn. Merkw. des 1762. Jahres, S. 43.
  2. a. a. O. S. 51.
  3. a. a. O. S. 58.
  4. a. a. O. S. 62.
  5. a. a. O. S. 68.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/194&oldid=- (Version vom 1.10.2023)