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Am 30. November wurde im hiesigen königl. Amte mit Auslesung der jungen Mannschaft vom Lande der Anfang gemacht.

Am 1. Dezember geschah schriftliche Vorstellung an den General von Wylich, daß die auf das Breyhahnhaus geschafften Rekruten, deren Anzahl sich bereits auf 59 erstreckte, an einen andern Ort gebracht werden möchten, da dieselben bei den dort vorher schon untergebrachten Blessierten sich nicht aufhalten wollten.[1]

Am 3. Dezember ist mit Auslesung und Messung der jungen Mannschaft hiesiger Stadt, und zwar von den vorstädtischen 10 Gemeinden, der Anfang gemacht,[2] am 4. Dezember die junge Mannschaft aus den 4 Vierteln hiesiger Residenz den Kommissarien vorgestellt und am 7. Dezember die Ausmessung der jungen Mannschaft aus hiesiger Neustadt, dem dazu gehörigen Dorfe Neudorf und von den Scheunen geschlossen worden. – Am letztgenannten Tage wurde auf Befehl des Königs von Preußen an den Rat das Ansinnen gestellt, für jedes hier garnisonierende Regiment und dessen Lazarette vor der Hand 60 Betten, deren jedes in 1 Ober-, 1 Unterbette und 1 Kopfkissen bestehen müsse, bei Vermeidung militärischer Exekution zu liefern.[3]

8. Dezember. Wegen dieser Bettenlieferung that der Rat Vorstellung bei dem General von Wylich, besonders mit Hinweis darauf, daß bereits weit mehr als 15,000 Betten für Sr. Majestät Suite, die hiesige zahlreiche Garnison, die nicht zur Garnison gehörigen blessierten Offiziere und eine große Anzahl ihrer Dienerschaft und Knechte, sowie für das königl. Feldkriegskommissariat, die Feldbäckerei, die Feldscherer etc. etc. von den hiesigen Einwohnern hergegeben worden seien, die zum Teil selbst kaum noch Betten hätten, womit sie ihre eigene Blöße decken könnten. Genannter General aber wies die Ratsdeputierten damit an den König von Preußen selbst und empfahl nur, so viel Betten als möglich von den Einwohnern hiesiger Stadt zusammenzubringen und in die Lazarette abzuliefern.


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 96 und G. XXXIII. 18a. Bl. 542c.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 96b. flg.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 98.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/39&oldid=- (Version vom 21.8.2023)