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mit gegen 200 Offizieren, ohne die höheren Stäbe, zu verpflegen gab. – Wenn nun auch nicht diese Truppen alle während der ganzen Zeit der Okkupation in Dresden blieben, so darf man doch auf einen Durchschnitt von täglich 6000 Mann mit vielen Pferden rechnen.

Wenn auch außer der Verpflegung nicht übermäßig requiriert wurde, so ist doch einer Requisition zu gedenken, welche Beierweck am 19. Juni ausschrieb. Er verlangte: 10 630 Paar Schuhe, 584 Paar Stiefel, 580 Paar Tschischmen, wovon 3000 Paar Schuhe, 300 Paar Stiefel und 300 Paar Tschischmen sofort, die anderen aber binnen 8 und der Rest binnen 14 Tagen zu liefern waren.

Zwar wurde auf inständiges Bitten das Quantum um ein geringes herabgesetzt und auf den ganzen Meißner Kreis verteilt, aber es blieb doch für Dresden die Last eine große.

Auch als die Österreicher am 29. Juni die Stadt verließen und bei Seidnitz Biwak bezogen, mußte ihnen die Verpflegung dorthin noch nachgeliefert werden, und zwar: 3000 Brote à 2 Pfund, 32 Tonnen Bier, 2 Eimer Wein, 8 Eimer Branntwein und am anderen Morgen noch 1700 Pfund Fleisch und allerhand Gemüse. (R.- A.)

Die königlichen Kassen waren zwar in Sicherheit gebracht, aber trotzdem wurden immer noch davon 10 112 Thaler 1 Ggr. 9 Pf. gefunden und weggenommen. Aus dem Zeughause wurde, obwohl man dasselbe nach Möglichkeit geräumt hatte, noch Material im Werte von 110 000 Thalern zu Wagen über die Grenze nach Böhmen transportiert. (St.-A.)

Röbers Tagebuch enthält in den Beilagen eine Zusammenstellung des während der österreichischen Invasion in und um Dresden benötigt gewesenen Aufwandes und giebt denselben im ganzen auf 74 333 Thaler 6 Ggr. an, aber leider nennt es seine Quelle nicht, so daß man die Richtigkeit nicht prüfen kann. Dabei sind u. a. mit berechnet: Präsente an die Herren Kommandeure, als: 56 Thaler für 2 Paar bunte Gobelets, 300 Thaler ein Brillantring, 191 Thaler 2 Ggr. 3 Pf. Porzellane aller Art, 264 Thaler ein silbernes Kaffeeservice und 506 Thaler 1 Ggr. 8 Pf. insgemein, worunter vermutlich „60 Thaler für ein plattirtes vierschuhiges Fernrohr, so dem k. k. östr. Hr. Generalmajor Am Ende

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/67&oldid=- (Version vom 19.11.2023)