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Plauen als dreizehnte hinzu. Wohl infolge des Dreißigjährigen Krieges hielten 1638[1] nur noch vier Kreisstädte, Dresden, Freiberg, Chemnitz, Annaberg, zusammen, während 1670 sich Wittenberg und Torgau wieder hinzu gefunden hatten und so sechs Kreisstädte[2] gezählt sind.

Schon das genannte alte Verzeichnis wie die Ordnungen verteilen die Städte, Märkte, Flecken des ganzen Landes an die Kreisstädte.

Zu den 1545, allein genannten Kreisstädten gehörten folgende Orte, zu Altenburg: Borna, Colditz, Leisnig („Leißneck“), Schmölln („Schmollen“), Lucka, Kohren („Korn“), Frohburg und „Greiffenhain“[3]; zu Saalfeld: Pösneck („Peßneck“), Neustadt a. d. O., Kahla, Weida, Gera, Schleiz, Triptis, Auma, Ziegenrück, Ranis, Zeulenroda, Blankenburg, Gräfenthal („Greuenthal“), Königsee und Rudolstadt; zu Weimar: Jena, Lobeda („Lobda“), Eisenberg, Bürgel, Apolda („Apollo“), Sulza, Buttstedt, Buttelstedt, Rastenberg, Neumark, Berka, Blankenhain und „Delitzschdorff“; zu Gotha: Eisenach, Kreuzburg, Waltershausen, Arnstadt, Ilm („Ilmem“), Berka (a. d. Werra), „Ohrdruff“ und Weymahr (genau so geschrieben, wie Weimar vorher als Kreisstadt) und was sonst „in derselben Refier für Meister und Gesellen sein“; zu Naumburg: Zeit und die Meister „auff der Freyheit vor Naumburg“.

Den nun noch übrig bleibenden Kreisstädten weisen das genannte alte Verzeichnis sowie die Ordnungen, soweit sie dieselben nennen, folgende Städte zu: zu Dresden (fehlt 1545) gehörten Altdresden (noch 1670), Pirna, Stolpen, Neustadt, Bischofswerda,


  1. In der Ordnung von 1602 sind bei der Korrektur für die Ordnung von 1638 alle übrigen Namen weggestrichen.
  2. 1624 und 1629 hielten, wie es scheint, eben die sechs Städte zusammen: HStA Conf. CLXVIII. 1602 – 1631. Bl. 134 flg. Auffallend ist, daß 1638 Meißen, obwohl die Dresdner es in diesem Jahre als Kreisstadt bezeichnen, deren Meinung sie gelegentlich eines Streites mit den Tuchmachern einholen müßten (RA Tuchm. 21), und 1670 Meißen, Zwickau und Leipzig fehlen. In demselben Jahr 1638 werden übrigens auch an anderer Stelle ebenfalls nur Freiberg, Chemnitz und Annaberg als Städte bezeichnet, die mit Dresden eine Innung bildeten (RA Tuchm. 21). Bei den übrigen kann die weite Entfernung den Zusammenhalt gelöst haben, beziehentlich die Errichtung der drei Fürstentümer, die Johann Georg I. 1652 für seine drei jüngeren Söhne stiftete: Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Zeitz.
  3. Greifenhain bei Frohburg, oder vielleicht Niedergräfenhain.