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Vorwort.

Die vorliegende Arbeit behandelt die Geschichte der Dresdner Innungen im allgemeinen, und zwar ihre Entstehung, ihre Vereinigung unter einander oder mit Zünften anderer Städte des Landes zu Innungsverbänden, sowie die Dresdner Handwerke, die sich zu sogenannten geschlossenen Innungen ausgebildet hatten. Beigefügt ist in einem Anhang ein Abschnitt über die Stärke der Innungen. In einem späteren Teil werden die inneren Zunfteinrichtungen der Dresdner Innungen besprochen werden: das Lehrlings- und Gesellenwesen, die Erwerbung des Meisterrechtes, die Rechte und Pflichten der Meister im Betriebe des Handwerks, die Verwaltung und die Gerichtsbarkeit der Innungen, die Handwerksversammlungen, die Verpflichtungen der Meister dem Rat und dem kurfürstlichen Hof gegenüber, endlich die religiöse Seite der Innungen.

Wenn hierbei die zwei letzten Jahrhunderte außer Betracht gelassen werden, so geschieht dies, weil die Erstarrung, der das Innungswesen seit dem 17. Jahrhundert immer mehr anheimfiel, nicht nur eine tiefer greifende Änderung ausschloß, sondern auch das Interesse an der Entwickelung des Innungswesens notwendigerweise erlahmen läßt. Es würde der Gewinn, den eine Hereinziehung des 18. und 19. Jahrhunderts gebracht hätte, in keinem Verhältnis zu der Zeit und Mühe gestanden haben, die zur Bewältigung des mit jedem Jahrzehnt umfangreicher werdenden Quellenmaterials erforderlich gewesen wäre.

Sollen auch in der Arbeit zunächst nur Dresdner Verhältnisse besprochen werden, so scheint doch die Hoffnung nicht unberechtigt,