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Haus zu bauen und zu bewohnen; er soll nach Golberode zu Gericht und in die Pfarre gen Possendorf zu der Kirche gehören. 1577 steht Bartel Schrötters Haus und Hof (Ebendort, Bl. 406b) und es siedeln sich weitere Häusler an. Hans Christoph von Bernstein selbst hat „Hof und Gebäude auf der Welczschhufen gelegen“ (Golberode, Ger.-B. 1572 – 1618, Bl. 87), die Ödersche Karte (Ende des 16. Jahrhunderts) gibt dort einen „Viehhof“ an. Dieser Hof scheint schon vor 1570 bestanden zu haben, (vgl. die allerdings recht undeutliche Nachricht bei Heydenreich S. 41) wie überhaupt der Meinung der Bearbeiter des Lehnbuchs von 1349/50, daß Welschhufe eine alte Wüstung sei, beigetreten werden muß (vgl. L. B. und das Erbbuch des Amts Dresden von 1547, wonach Eutschützer Einwohner von Hufen „zur wüsten weltzschuebel gelegen“ zinsen.) Der Ort ist das typische Beispiel einer jener schwer gedeihenden Siedlungen der späteren Kolonisationszeit, die sich am Rande des altsorbischen Gebiets finden (siehe den „Franken“ unter Golberode, ferner Burgk).

Zschiedge. Die kleine Flur liegt zwischen den „Folgen“ der Birkigter Flur und dem Potschappler Feld (vgl. die Skizze: die Siedelungen des Windberggebiets). Das erste Vorkommen des Ortsnamens findet sich, soweit dem Verfasser bekannt, auf einem Gunstbrief Hans von Grensings zu Döhlen für Balzer Pietzsch zu Weißig, den Schwiegersohn Hans Hauswalds „weilandt zu Sidtzsch,“ vom Jahre 1577 im Gemeindearchiv zu Golberode. Zschiedge entstand ebenso wie Kleinburgk durch den Bergbau.


2. Das Register von 1495.

Im Domarchiv zu Meißen befindet sich ein Faszikel (C. No. 355) betitelt: Stifts Meißen Einkünfte. Es besteht aus verschiedenen Schriftstücken. Das erste, Anno 95 überschrieben, enthält Bl. 1 – 3 die Einkünfte der Praepositura Hainensis, Blatt 3 und folgende des Decanatus Misnensis, und zwar Blatt 3 bis 10 die Einkünfte aus den Erbzinsen der Dörfer (darunter des Dorfs Mockritz) und Blatt 10b bis 15 die Einkünfte aus dem Zehnten. Die Einträge sind im folgenden wörtlich mit ihrer eigentümlichen Orthographie wiedergegeben: