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Straße nach Nickern, aber noch auf Lockwitzer Flur ist in jüngster Zeit ein Gräberfeld der älteren vorrömischen Eisenzeit gefunden worden (Prähistorische Sammlung). Slawische Funde vom Burgberg finden sich in der Prähistorischen Sammlung zu Dresden und in der Sammlung des Besitzers (Obstweinkelterei Donath). Der Dezem in „parvo“ und in „maiori“ Lucawitz wird 1288 erwähnt (Cod. II, 4, 18), das Allod 1349 (L. B.).

Mockritz. Die Flur wurde durch den von Kaitz nach Strehlen führenden Weg in zwei durch ihre Gerichtsbarkeit getrennte Hälften geschieden. Der südliche Teil war 1481 von Hugolt von Slinitz tauschweise gegen das Dorf Gödlitz an das Meißner Dekanat abgetreten worden (Cod. II, 3, 1238), der nördliche Teil bestand aus dem alten, der Gerichtsbarkeit des Dresdner Religionsamts unterworfenen Allod (1349 im L. B. genannt; 1398 von Lorenz Busman der Kreuzkirche gewidmet, Cod. II, 5, 107.) Die Teilungen dieses Allods lassen sich in den Rechnungen des Religionsamts verfolgen. Die Flur Mockritz wird von Meißen (Anl. 128) behandelt. Steinzeitliche Funde wurden auf der Mockritzer Höhe gemacht (Beilage zum Dresdner Anzeiger 1907, 8. Sept.).

Naußlitz siehe unter Löbtau.

Neu-Ostra. Über steinzeitliche Funde bei Neu-Ostra vgl. Dresdner Anzeiger vom 8. Sept. 1907, Beilage.

Nickern. Steinzeitliche Funde wurden nördlich vom Dorfe gemacht (vorgeschichtl. Karte des Herrn Geh. Baurat Wiechel, siehe auch Neues Archiv 1910, S. 205, und Isis, Sitz. 1910, 7); Schmuck der Merowingerzeit wurde ebenfalls zu Nickern in Skelettgräbern gefunden (Dresdner Anzeiger vom 12. IV. 1899). Im 14. Jahrhundert entstand ein Streit über die Dezemabgabe des Vorwerks zu Nickern (Cod. II, 2, 521), ein Beispiel, wie verzettelt die Verhältnisse bereits waren.

Niedersedlitz. Über ältere Funde zu Niedersedlitz vgl. Isis, Sitz. 1901, 21, über spätslawische Skelettgräber Isis, Abh. 1900, 22.

Niederwartha. Am frühesten hat Preusker III, S. 3 u. 16, den Burgwall beschrieben. Ein Modell (von Döring) befindet sich im Schulmuseum zu Dresden. Preusker vermutet hier die Burg Woz. Besitzer des Walls ist Herr Justizrat Lehmann.