Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
|
theilet. Dieser Eigenschaften sind vornämlich vier zu merken:
a) Die Allmacht, welche Gott besonders zusteht, wie oben §. 56. gezeigt worden ist. Daß nun diese der Menschheit Christi mitgetheilt worden sei, ist hinlänglich zu sehen
α) aus weitern klaren Zeugnissen der heiligen Schrift. Der Prophet Daniel siehet im Geist den Sohn Gottes sich setzend zur rechten Hand Gottes, und beschreibt dieses Gesicht mit den Worten: „Ich sahe im Gesicht des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn, bis zu dem Alten, und war vor denselben gebracht, der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten, seine Gewalt ist ewiglich, die nicht vergehet, und sein Königreich hat kein Ende.“ Daniel 7, 13. 14. Dergleichen verkündigt David Psalm 8, 7. ff. „Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner Hände Werke, Alles hast du unter seine Füße gethan, Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Thiere, die Vögel unter dem Himmel, die Fische im Meere, und was im Meere gehet“; welches die Epistel Hebr. 2, 8. erklärt: „In dem, daß er ihm Alles hat unterthan, hat er nichts gelassen, das ihm nicht unterthan sei.“ Der Herr Christus hat selbst davon gezeugt Matth. 11, 27. „Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater.“ Joh. 3, 35. „Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm Alles in seine
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/162&oldid=- (Version vom 26.9.2016)