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gegeben.“ Tit. 2, 14. „Christus hat sich selbst für mich gegeben, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit;“

 413. b) weil er unsere Sünden getragen hat. Jes. 53, 3. „Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.“ V. 6. „Der Herr warf alle unsere Sünde auf ihn.“ Joh. 1, 29. „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ 2 Corinth. 5, 21. „Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.“ Hierinnen ist ein schönes Vorbild des Herrn Christi gewesen der Versöhn-Bock, dem der Hohepriester seine Hand auf das Haupt legte und auf ihm bekannte alle Missethat der Kinder Israel, und alle ihre Uebertretung und Sünde dem Bock auf das Haupt legte und sandte ihn durch einen Mann in die Wüste, so daß also der Bock alle Missethat des Volks in die Wüste tragen und von den wilden Thieren zerrissen werden mußte. 3 Mos. 16, 20. ff.;

 414. c) weil er die Strafen der Sünden auf sich genommen und sie ausgestanden hat. Jes. 53, 6. „Er ist um unsrer Missethat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen, die Strafe liegt auf Ihm, auf daß wir Friede hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet.“ Diese Weissagung führt St. Petrus 1 Epist. 2, 24. an und legt sie aus: „Welcher unsre Sünde selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holz, auf daß wir der Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch welches Wunden ihr seid heil worden;“