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Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/42

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in Gott) in der h. Schrift nicht zu finden ist, sondern man sie nur in der alten Kirche zur Widerlegung des Arius und anderer Ketzer gebrauchen mußte, so ist Niemand daran gebunden, daß er eben dieselbe gebrauche, und sich selber peinige, wie er das Wort Person eigentlich verstehen soll, oder wie das zugehe, daß Ein göttliches Wesen sei, und doch drei Personen in demselben zu glauben; sondern es ist einem einfältigen Herzen genug, zu wissen und zu glauben, daß der Vater, der Sohn und der h. Geist sei der einige, wahre, lebendige Gott. Wie aber solches zugehe oder möglich sei, darum haben wir uns nicht zu bekümmern, weil unser Wissen in dieser Zeit nur Stückwerk ist und wir Gott nur in einem dunkeln Wort, als in einem Spiegel (1 Corinth. 13, 9. 12.) erkennen, und gedulden uns also gerne, bis wir in’s ewige Leben kommen und den Herrn sehen, wie er ist, und ihn erkennen, wie wir von ihm sind erkannt worden. (1 Corinth. 13, 12. 1 Joh. 3, 2.)

 89. Damit nun ein Christ von solchem seinem Glauben, so fern er in göttlichem Worte gegründet ist, Gott und Menschen Rechenschaft geben könne, sind drei Dinge zu beweisen: 1. daß in Gott mehr als eine Person sei; 2. daß in Gott drei Personen seien, und 3. was für ein Unterschied zwischen den Personen der Gottheit zu verstehen sei.

 90. Das Erste, daß in Gott mehr als eine Person sei, beweiset die h. Schrift auf dreierlei Weise.

 a. Weil darin Gott zu sich selbst redet, als einer zu dem andern, wenn er 1 Mos. 1, 26. spricht: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Cap. 3, 22: „Siehe, Adam ist