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Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/456

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vor Gott stehen müssen, auch auferstehen werden. In Summa alles was Mensch heisset, groß und klein, jung und alt, reich und arm, Mann und Weib, Herr und Knecht, böß und fromm, soll auferstehen, welches Offenb. 20, 12. anzeigt: „Ich sahe die Todten, beide groß und klein, stehen vor Gott und die Bücher wurden aufgethan u. s. w.“

 908. γ) Was für einen Zustand der Menschen Leiber in der Auferstehung haben werden? Dieses zu erklären, müssen abermals vier Fragen erörtert werden:

 Ob eben dieselben Leiber, welche wir auf dieser Welt gehabt haben, wieder auferstehen werden? Es werden keine andern Leiber auferstehen, als die, die wir auf der Welt getragen haben, und zwar darum: Einmal, weil solches ausdrücklich gemeldet wird. Hiob 19, 25 ff. „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach u. s. w.“ Zweitens: weil unsere nichtigen (nicht aber andere, die Gott erschaffen werde) Leiber verklärt, und dem verklärten Leib Christi ähnlich werden, Philipp. 3, 21. Drittens, weil in den Exempeln derer, welche auferstanden sind, nach der Auferstehung keine andern Leiber gewesen sind, als die sie vor ihrem Tode gehabt haben. Das ist klar an Lazarus, Jairi Tochter, Tabea u. a. Insonderheit ist auf das Exempel Christi zu sehen, der einen verklärten Leib aus dem Grabe mit sich brachte, aber eben denselben, der mit den Nägeln und dem Speer durchschlagen und gestochen worden war. Joh. 20, 27. Wie nun mit diesen allen kein