Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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dieses Alles bezeugt, darum ist der h. Geist der wahrhaftige einige Gott.
129. Er ist in dem göttlichen Wesen, welches Niemand läugnet, und 1 Cor. 2, 11. wird dem h. Geiste die Wissenschaft göttlicher Geheimnisse zugeschrieben, eben weil er in Gott ist.
130. Er hat göttliche Namen, wird Gott und Herr genennet, Apost[.] Gesch. 5, 3. 4. „Warum hat der Satan dein Herz erfüllet, daß du dem h. Geist lögest, du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.“ 1 Cor. 12, 4. 5. 6. „Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist, es sind mancherlei Aemter, aber es ist ein Herr, und es sind mancherlei Kräfte, aber es ist ein Gott.“
131. Er hat göttliche Eigenschaften, als
die Ewigkeit, Hebr. 9, 14. „Christus hat sich durch den ewigen Geist geopfert;“
die Allwissenheit, 1 Cor. 2, 10, „Der Geist Gottes erforschet alle Dinge, auch die Tiefe der Gottheit;“
die Allgegenwart, Ps. 139, 7. „Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?“
132. Er hat göttliche Werke, deren ein Theil bereits angezeigt worden ist und von denen besonders zu merken sind das Werk der Erschaffung und der Regierung der christlichen Kirche. Zu diesen kommt die Weissagung, 1 Timoth. 4, 1. „Der Geist saget deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche vom Glauben abtreten.“ 2 Petri 1, 21. „Die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem h. Geiste.“ Hieher gehört auch der Gnadenbund, in welchen er die Menschen in der h. Taufe
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/61&oldid=- (Version vom 11.9.2016)