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Launer Sie hatten neunundvierzig Überlegejahre.

Schwester Gretchen Herr Launer Sie verwirren mich.

Launer Ja wissen Sie, wenn’s Ihnen nicht ganz aus dem innersten Herzen kommt, so kann ich darauf nicht eingehen. Ich habe schon so viel geliebt, aber stets nur das allergefügigste unter der goldenen Sonne.

Schwester Gretchen (kniet) Ich stürze mich vor Ihnen in die Kniee.

Launer Das freut mich, daß Sie die edelsten Beispiele nachahmen. Ich werde Ihnen morgen antworten lassen, ob ich Sie erhöre.

Schwester Gretchen Ich hatte gedacht – gleich.

Launer Ich bin leider ganz unvorbereitet, auch habe ich augenblicks ganz schrecklichen Hunger. Wir haben ungewöhnlich schmale Kost in der Traube seit der Feind vor dem Städtchen liegt.

Schwester Gretchen Darf ich was aufwarten, damit’s Ihnen zuschießt, Herr Nachbar?

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)