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Seite:Hermann von Bezzel - Der 3. Glaubensartikel.pdf/115

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Grund legte, in der Gegenwart ihn bewahrte und bewährte und in der Zukunft ihn herrlich erweist. Geht es nicht durch eure Seele wie ein Jauchzen, daß ihr nicht von noch so klug und schön und artig ausgesonnenen Kirchenlehren und nicht von den Glaubenssätzen der Väter abhängig seid, sondern von der einfachen Tatsache Dessen, Der der Anfänger und Vollender des Glaubens ist. Im lateinischen Text unseres Katechismus heißt es: „Dies ist überaus sicher wahr“. Du kannst darauf schwören, du kannst darauf leiden, du darfst darauf alles wagen und in der Stunde, wo dich alle Wirklichkeiten verlassen und alle Größen erblassen, kann deine erkaltende Hand diese Worte umschließen und deine zagende Seele zu ihr selbst sprechen: „Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein!“

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 Das ist gewiß wahr. Ich weiß nicht, ob das nicht die größte Meisterschaft des Feindes ist, daß er dem Schein Wahrheit und der Wahrheit Schein verleiht, daß er zu den trügerischen Schaumwellen, die das Schifflein des Lebens umkräuseln, spricht: Das ist Friede, während er an dem Friedenshort und ewigen Felsen des Heils das Schifflein langsam vorbeigleiten läßt. Ich weiß nicht, ob das nicht für unsere Seele die größte Angst ist, daß sie aus dem einfachen Glauben an die Wahrhaftigkeit Jesu Christi entfällt. Seht, die Wahrheit Jesu ist kein Lehrsatz, ist kein Erfahrungssatz, sondern ist eine Lebensfrage. Wenn Er nicht wahr ist, dann ist Er auch nicht wirklich, dann ist mir’s auch ganz gleichgültig, ob es einen persönlichen Jesus gegeben hat oder ob Jesus ein Sammelname für alle guten Eigenschaften ist. Dann kann ich einfach das alles hinlegen und sagen: „wenn mein Heiland nicht wahr ist, dann ist Er eben auch nicht mein wahrer Heiland, dann sind meine Wunden nicht verbunden und mein Leben ist nicht geheilt und mein Leid nicht getröstet, und dann kann ich auf einen anderen warten oder verzweifeln, daß je ein anderer kommt“. – Wenn ich so lese und sehe, mit welchem Scharfsinn