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mit der Gemeinde gescholten wurde. Doch wir wollen auf diese Fragen nicht näher eingehen und einfach sagen: Wer in Versuchungszeiten um des Ernstes seiner Lebensanschauung willen angefochten wird, wer diese Last auf sich nimmt und es erfahren hat, daß weder fleischlicher Uebereifer, noch persönliche Gereiztheit, sondern der Ernst seinem Heiland dienen zu wollen, ihn in diese schwere Lage gebracht hat, wer das tragen kann, der hat genug getragen und soll endlich frei werden.

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 Was wird die Gemeinde bewahren? Die Ordnung des Herrn. Wer das bewahrt, „was er hat,“ wie der Herr spricht, den werden die Werke Christi auch bewahren. Eingangs hieß es, daß die letzten Werke größer waren als die ersten, und am Schluß wird der Gemeinde zugerufen: Wer nur das Pfund, das ihm verliehen ist und die Werke Christi bewahrt, den sollen sie auch bewahren. (V. 25. 26) Vielleicht lernen wir da etwas, was schon einmal gesagt wurde, wie doch die einfache Berufstreue nicht bloß eine sittliche Seite, sondern auch lindernde und heilende Erquickung hat. Wer die Christuswerke bewahrt, die vom Herrn Christus zunächst befohlenen Werke, den werden diese Werke auch bewahren. Manches Christenleben geht ruhig sein Geleise hin, weil es bereits in ewig klaren Geleisen geht. Manches Christenleben ist oberflächlich beunruhigt, und im Inneren voll tiefsten Friedens, während anderes Christenleben oberflächlich ruhig erscheint, im tiefsten Innern aber voll von Stürmen ist. Oberflächlich beunruhigt erschien die Gemeinde von Thyatira, aber im tiefsten Innern war Friede bei ihr. Sie bewahrte, was sie hatte, die Werke, die der Herr