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in öffentlichen Archiven, auch wohl im stillen gesammelt, aber der Veröffentlichung nicht entgegengeführt. Ich hoffe, dass das schöne Buch von Simonsfeld über den Fondaco dei Tedeschi in Venedig andere Begriffe über den Wert von Urkundenbüchern zur Handelsgeschichte auch in Süddeutschland verbreitet. Indessen lege ich hier ein kleines Carteggio vor, welches zeigen wird, dass es noch möglich ist, auch zur Geschichte einer Handelsgesellschaft, die nicht den allergrössten beigezählt werden kann, Urkunden von einigem Belang zusammenzubringen, wenn man nur am rechten Orte sucht. Mit dem, was ich früher aus den Archiven von Genua und Luzern beigebracht, konnte ich jetzt neue Urkunden verbinden, welche die Staatsarchive von Mailand und Bern sowie das Stadtarchiv von Konstanz boten. Aus den Schätzen des Archivio di stato in Mailand sandte mir Herr Archivar Pietro Ghinzoni mit seiner glücklichen Finderhand und seiner nie ermüdenden Gefälligkeit eine Reihe von Urkunden und Regesten, deren Vorrat durch die Mitteilungen in gegenwärtigem Buche noch nicht erschöpft ist; auch Herr Dr. Schellhass, welcher für die deutschen Reichstagsakten an diesem Archiv arbeitete, war so freundlich, mir einige Regesten von dort mitzuteilen. In Bern machte sich Herr Archivsekretär Henri Türler um meine Arbeit verdient durch gütige Sendung von Abschriften und Auszügen von Archivalakten. Endlich gewährte mir Herr Professor Ruppert in Konstanz die Durchsicht sämtlicher Missivbücher im dortigen Stadtarchiv und gab mir gefälligst aus andern städtischen Büchern Notizen an die Hand. Aus Lindau erhielt ich schätzbare Auskunft durch Herrn Stadtarchivar Pfarrer Reinwald. Für das Kapitel Spanien unterstützte mich Herr Dr. Konrad Häbler zu Dresden in liberalster Weise mit Fingerzeigen und Notizen. Allen diesen Gelehrten sowie dem Herrn Handelskammersekretär Dr. Richard Ehrenberg in Altona, welcher sich auf seinen wissenschaftlichen Reisen für mein Vorhaben freundlichst interessierte, statte ich hiermit meinen verbindlichsten Dank ab.

Dr. W. Heyd.     
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heyd: Die grosse Ravensburger Gesellschaft. J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1890, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heyd_RV_04.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)