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Im folgenden Jahre wurde er am Berge Panium in Galiläa überwunden und bald nachher übergab er Sidon unter der Bedingung des freien Abzuges. Antiochus drang bis Gaza vor, nahm es und bewilligte darauf, 198, den Frieden, weil er nun das Verlorne in Palästina und Phönicien wieder erobert hatte. Nicht, wie Appian vermuthet[1], um während eines Krieges mit Rom, welcher erst sieben Jahr später den Anfang nahm, auf dieser Seite gesichert zu sein, sondern um seinen Plan gegen Vorderasien, insbesondere gegen das pergamenische Reich, gegen den thracischen Chersones und selbst gegen Griechenland ausführen zu können, beschloß er, jetzt im Süden nicht über die alten Gränzen seines Reiches hinauszugehen. Er war schlau genug, die Friedensbedingungen so zu stellen, dass er viel nachzugeben schien, während er nichts nachgab: seine Tochter Cleopatra, später die Syrerin genannt, sollte sich in der Folge mit Epiphanes vermählen und ihm Cölesyrien, Phönicien, Samaria und Judäa als Aussteuer zubringen, jedoch so, daß der Tribut dieser Provinzen zwischen den beiden Königen getheilt würde.

 Dieser Vertrag schien Gewinn für Aristomenes, welcher selbst nicht Feldherr war, und alle Ursach hatte, seine Aufmerksamkeit auf den Hof und das Innere des Reiches zu richten. Hier drohte von mehrern Seiten Gefahr. Scopas waren im J. 200 außer den Reutern 6000 Aetolier nach Alexandrien gefolgt. Im Vertrauen auf ihre Hülfe machte er eine Verschwörung, deren Zweck nicht sowohl ein Umsturz der Verfassung als die Plünderung des Schatzes und der Stadt Alexandrien gewesen zu sein scheint. Sie wurde im J. 196 oder im Anfange des


  1. 9) De bell. syr. p. 88.
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Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_016.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)