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desselben, Philammon, getödtet[1]. Die Priester geben sich das Ansehen, als sei es ihnen unbekannt, und lassen sie nach der Sitte der Ptolemäer den Ehrennamen des Königs theilen, eine Sitte, wozu ohne Zweifel auch der Umstand beitrug, daß König und Königinn häufig Geschwister waren. Daß der Name Arsinoe in der Inschrift wiederholt zu dem Titel hinzugefügt ist[2], hat, wie schon bemerkt wurde, für die Geschichte großen Werth; es geschah in ähnlichen Fällen nicht immer, doch finden sich auch andere Beispiele, wie auf einem cyprischen Denkmale, welches die Stadt Citium zu Ehren ihres ägyptischen Statthalters Hegias errichten ließ: ἀρετης ἑνεκεν και εὐνοιας της εἰς βασιλεα Πτολεμαιον και βασιλισσαν Κλεοπατραν την ἀδελφην θεους Φιλομητορας κ. τ. λ.[3].

     13. Ον ο ηφαιστος εδοκιμασεν.) Ameillion[4] übersetzt: que Vulcain a approuvé, mit Beziehung auf Hermapion[5] (Ῥαμεσσης) ὁν Ἡλιος προεκρινεν; Villoison[6] dagegen: que Vulcain a éprouvé; die Jahre der Minderjährigkeit des Königs seien sehr stürmisch, eine Prüfungszeit für ihn gewesen, und fast auf jeder Seite der Septuaginta und des N. T. werde δοκιμαζειν in diesem Sinne gebraucht. Allein die Priester preisen Ptolemäus als einen mächtigen und siegreichen Fürsten, als einen Liebling der Götter und insbesondere des Phtha[7], wozu diese Erklärung um so weniger stimmt, da es ihnen fremd war, Leiden von einem höhern Standpuncte, als Wohlthaten der Gottheit, zu betrachten. Ferner wurde die Inschrift bei Gelegenheit der Anacleterien verfaßt,


  1. 50) Polyb. 15, 33. Justin. 30, 1.
  2. 51) L. 9. 41.
  3. 52) Chishull Antiquit. Asiat. p. 88.
  4. 53) p. 30. 31.
  5. 54) Ammian. Marcell. 17, 4. §. 18 u. 23.
  6. 55) Magas. Encycl. Ann. 9. T. 2. p. 320 ff.
  7. 56) L. 4. 9. 37.
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Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_068.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)