während sie hier den Rang vor den Schreibern zu haben scheinen; aber doch nur, weil die Inschrift sie früher nennt. Für sie spricht dagegen, dass in unserm Denkmal alle andern Priesternamen vom Berufe oder Amte, wenn der Ausdruck erlaubt ist, hergenommen sind, nicht vom Schmucke, welches nach der gewöhnlichen Auslegung bei den Pterophoren der Fall sein würde, dass es ferner befremden müßte, die Pastophoren, eine bei dem Cultus vorzüglich thätige Priesterclasse, deren Thätigkeit auch in dem Beschlusse ganz besonders in Anspruch genommen wird[1], bloß in dem οι αλλοι ιερεις begriffen zu sehen, und daß alle die Zweideutigkeiten, Verwechslungen und Widersprüche wegfallen, welche nach dem obigen unvermeidlich sind, wenn man hier unter πτερα Federn oder Flügel versteht.
36. Και ιερογραμματεις.) Die Inschrift von Rosette ist die älteste Urkunde, welche diese Priester unter diesem Namen erwähnt. Herodot gebraucht ihn nicht, es wird nur ein saïtischer γραμματιστης των ἱερων χρηματων της Ἀθηναιης von ihm genannt[2]. Dann aber sprechen auch Diodor. Sic.[3], welcher Osiris als den heiligen Schreiber des Hermes aufführt[4], ferner Clemens Alex.[5] u. a. von ἱερογραμμ., wofür sich bei Aelian γραμματεις ἱεροι findet[6], bei Appulejus bloß γραμματευς[7], eben so bei Syncellus[8] und bei Diodor da, wo vom Einbalsamieren die Rede ist[9], während dasselbe Wort in einer andern Verbindung einen Profanschreiber bei
Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_128.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
