Seite:Historisch-antiquarische Untersuchungen 200.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

L. 34.

ου και λιθων πολυτελων πληθος ουκ ολιγον.) Durch diese Geschenke wurde einem großen Mangel abgeholfen, und sie hatten insbesondere für die Aegyptier Werth, welche solchen Schmuck in ihren Tempeln sehr liebten. „Diese, ihre Propyläen und Vorsäle, ihre Haine und Auen waren kunstvoll eingerichtet; ihre Höfe mit vielen Säulen umgeben; die Wände glänzten Von Steinen, welche das Ausland schickte, und von künstlich ausgeführten Gemälden, so daß nichts zu wünschen übrig blieb. Die Tempel prangten mit Golde, Silber- und Elfenbein, sie funkelten von Edelsteinen aus Indien und Aethiopien, und das Heiligthum verschatteten goldgestickte Teppiche.“[1] Aehnliches bemerkt Lucian: „in Aegypten ist der Tempel sehr schön und sehr groß, mit kostbaren Steinen und mit Golde und Gemälden verziert[2], und auch Plinius spricht von goldenen und silbernen Schaalen in den Händen der Priester[3]. Cambyses hatte die Tempelschätze der Aegyptier sehr vermindert[4], und dann Artaxerxes 3. noch eine reiche Nachlese gehalten, als er sich das Land wieder unterwarf[5]. Wenn einzelne Tempel viel gerettet oder von neuem erworben hatten, z. B. in Theben so viel, daß bis zur Plünderung der Stadt durch Ptolemäus 8. Lathurus im J. 82 v. Chr. selbst Delphi und Orchomerros sich in dieser Hinsicht nicht mit ihr vergleichen konnten[6], so waren doch die meinen der Mittel zu einem glänzenden Cultus beraubt,

  1. 2) Clem. Al. Paedag. 3, 2.
  2. 3) Imagin. §. 11. Opp. T. 2. p. 9. ed. Schmied.
  3. 4) H. N. 8, 46. Vgl. Salmas. Plin. Exercit. p. 441.
  4. 5) Diod. Sic. 1, 46. Strabo 17, 805.
  5. 6) Diod. Sic. 16, 51.
  6. 7) Pausan. 1, 9. §. 3. Diod. Sic. 1, 46. hält unrichtig bloß die Plünderung Unter Cambyses für die Ursach, daß man zu seiner Zeit kein Gold, Silber u. s. w. in den Tempeln von Theben fand.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)