zustellen, εν τοις αδυτοις[1], welches Ameilhon, nach dem Zusammenhange nur gewaltsam, auf einen Tempel bezieht. Sie soll, wie gleich darauf bestimmt wird, in den Heiligthümern mit den andern Capellen stehen, μετα των αλλων ναων; jeder Tempel hatte aber nur eine für die in ihm verehrte Gottheit; nach Ameilhon’s Voraussetzung würde es also heißen müssen: μετα του ναου του κυριωτατου θεου[2] oder του φθα. Ferner werden die Ehrenerweisungen, durch welche man den König auszeichnen will, nirgends auf Memphis beschränkt; alle Aegyptier sollen Zeugen davon sein, oder dazu mitwirken[3], und seine Statue soll in jedem Tempel aufgestellt werden[4]. Endlich hebt der Theil des Beschlusses allen Zweifel, wo gesagt wird: auch die Nichtpriester sollen die erwähnte Capelle, τον προειρημενον ναον[5], aufstellen und· besitzen, welches eine Ungereimtheit enthielte, wenn es nur eine gegeben hätte. Die Priester bestimmen demnach, wie der Cultus zu Ehren des Epiphanes einzurichten sei, und berechtigen Tempel- und Nichtpriester, einen Schmuck von gleicher Art, wie der war, dessen man sich bei der Königsweihe bedient hatte, auf die Königscapelle zu setzen, und ihn bei Auflagen zur Schau zu stellen.
Ameilhon’s Ergänzung würde selbst dann unstatthaft sein, wenn vom Tempel des Phtha ausschließlich die Rede wäre; die Memphiten würden aus früher ausgeführten Gründen sich nicht erlaubt haben, ihn in der Inschrift den ersten und angesehensten zu nennen[6].
Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_220.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
