Wir kehren zu unserem Verfasser, den wir mit dem Vorigen nun sattsam geärgert, und zu seinem Zorne über die schreienden Sünden an der Tonkunst zurück, und gehen mit ihm zu den stummen der Leibkunst[a 1] der neueren historischen und mythologischen Gliedermänninnen über, welche ihre Figur zu einem Wachsfigurenkabinet aus einander zu prägen wissen, um ihre Leiber noch vor der Auferstehung zu verklären. Gegen solche, in sofern sie den Zauberschawl nur zu Schminklappen verwenden, und die Schöpferinn mit dem Geschöpfe anputzen, ist der Herr Verf. in Nro. V. gut genug auf- und loßgefahren. Sein Feuereifer gegen gemißbrauchte Kunst ist recht; das Schöne und Ewige sey nie Schminke des Unschönen und Zeitlichen, und das Heiligenbild verziere keinen unheiligen Körper. Der Gefallsucht verzeiht man
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Tableaux vivants oder „Lebende Bilder“, ein damals beliebtes Gesellschaftsspiel, Gemälde durch Personen nachzustellen.
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite XV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.1_1819.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)