Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/245

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auf das erste Mal so gelungen war. – Sie bewies sehr künstlich, was Cäzilien noch alles fehle, um eine mimische Künstlerinn zu seyn, welches dem Philosophen die leise boshafte Bemerkung ablockte, daß Cäzilien doch durchaus nicht geholfen seyn würde, wenn Madame ihr das, was sie zur mimischen Künstlerinn zu viel habe, abgebe. Madame beschloß damit, daß Privatstudien, so wie der Unterricht in der Naturphilosophie es nöthig machten, ihre mimischen Darstellungen vor der Hand einzustellen. Diese im höchsten Unmuth gegebene Erklärung, so wie der Tod eines Verwandten, änderten überhaupt die ganze Einrichtung des Hauses. – Dieser Alte war eine der possierlichsten Erscheinungen, die mir jemals vorgekommen.

Ich. Wie das?

Berganza. Er war von vornehmen Eltern geboren; und weil er etwas mit dem Bleistift kritzeln und auf der Violine schaben konnte, hatten sie ihm in jüngern Jahren eingebildet, er verstehe etwas von der Kunst. Das hatte er endlich geglaubt, und nun so lange von sich selbst keck behauptet, bis es auch Andere glaubten, und ihm eine gewisse Geschmacks-Tyrannei, die er sich in seiner guten Zeit anmaßte, willig einräumten. Das konnte nun, da man nur zu bald seine Schwächlichkeit einsah, nicht lange dauern. Indessen datirte er von dieser Zeit seines höchsten eingebildeten