Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/257

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wie in einem jubelnden Choral zum Himmel aufathmend, die gütige Natur preisen. Nun will er das herrliche Stückchen Erde verkaufen, und es fänden sich auch wol Viele, die die holden Blumen lieben, hegen und pflegen würden; aber er selbst denkt: Blumen sind nur zum Putz und ihr Duft ist eitel, und schlägt das Land an Einen los, der die Blumen ausrupft und dafür tüchtiges Gemüse, Kartoffeln und Rüben anpflanzte, das nun zwar nützlich ist, weil man satt davon werden kann, aber die holden duftenden Blumen sind untergegangen auf immer. – Was würdest Du zu diesem Besitzer, zu diesem Gemüsegärtner sagen?

Ich. O daß der Teufel den verfluchten Gemüsegärtner tausendmal mit seinen Krallen zerrisse!

Berganza. Recht so, mein Freund! Nun sind wir einig, und so ist mein Grimm in der verrufenen Hochzeitsnacht, die mir ewig unvergeßlich bleiben wird, hinlänglich entschuldigt!

Ich. Höre, lieber Berganza! Du hast da erst eine Materie berührt, die mich nur zu sehr interessirt, – das Theater! –

Berganza. Vom Theater überhaupt nur zu reden, ekelt mich über alle Maßen an: es ist eine der abgedroschensten Materien seit der Zeit, daß Theaternachrichten in allen nur möglichen Zeitschriften stehende