Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/180

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süß duftend umfängt. Bald wird er dann ihre Sprache, die Wunder unseres Reichs verstehen und selbst mit der Geliebten in Atlantis wohnen. – Du weißt nun wol, lieber Anselmus! daß mein Vater eben der Salamander ist, von dem ich Dir erzählt. Er mußte seiner höheren Natur unerachtet sich den kleinlichsten Bedrängnissen des gemeinen Lebens unterwerfen, und daher kommt wol oft die schadenfrohe Laune, mit der er Manche neckt. Er hat mir oft gesagt, daß für die innere Geistesbeschaffenheit, wie sie der Geisterfürst Phosphorus damals als Bedingniß der Vermählung mit mir und meinen Schwestern aufgestellt, man jetzt einen Ausdruck habe, der aber nur zu oft unschicklicher Weise gemißbraucht werde; man nenne das nämlich ein kindliches poetisches Gemüth. – Oft finde man dieses Gemüth bei Jünglingen, die der hohen Einfachheit ihrer Sitten wegen, und weil es ihnen ganz an der sogenannten Weltbildung fehle, von dem Pöbel verspottet würden. Ach, lieber Anselmus! – Du verstandest ja unter dem Hollunderbusch meinen Gesang – meinen Blick – Du liebst die grüne Schlange, Du glaubst an mich und willst mein seyn immerdar! – Die schöne Lilie wird emporblühen aus dem goldnen Topf und wir werden vereint glücklich und selig in Atlantis wohnen! – Aber nicht verhehlen kann ich Dir, daß im gräßlichen Kampf mit den Salamandern