Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/31

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Alles, was sie thut, belebt; schon das bereiten Sehen des Punsches macht ihn herrlich und schmackhaft. Sehr galant, fiel Ottmar ein, aber mit Deiner Erlaubniß, liebe Schwester! nicht ganz wahr. Ich stimme darin dem guten Vater bei, daß Alles was Du bereitest, was durch Deine Hände gegangen, auch mir bei dem Genuß, bei der Berührung ein inneres Wohlbehagen erregt. Den Zauber, der dies bewirkt, suche ich aber in tieferen geistigen Beziehungen, und nicht in Deiner Schönheit und Anmuth, wie Bickert, der natürlicherweise Alles nur darauf bezieht, weil er Dir den Hof gemacht hat schon seit Deinem achten Jahr. Was Ihr nur noch heute aus mir machen werdet, rief Maria mit heiterm Ton; kaum habe ich die nächtlichen Fantasien und Erscheinungen überstanden, so findest Du in mir selbst etwas Geheimnißvolles, und wenn ich auch weder an den fürchterlichen Major, noch sonst an irgend einen Doppeltgänger mehr denke, so laufe ich doch Gefahr, mir selbst gespenstisch zu werden und vor meinem eigenen Bilde im Spiegel zu erschrecken. Das wäre denn doch arg, sagte der Baron lachend, wenn ein sechszehnjähriges Mädchen nicht mehr in den Spiegel sehen dürfte, ohne Gefahr ihr eigenes Bild für eine gespenstische Erscheinung zu halten. Aber wie kommt es, daß wir heute von dem fantastischen Zeuge nicht loskommen können? Und daß, erwiederte Ottmar,