Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/61

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Leben wählenden Männern mag oft unsere Einförmigkeit nicht zusagen. – Alban spricht ganz herrlich über die Sagen und Mythen der alten Egypter und Indier; oft versinke ich darüber, zumal unter den großen Buchen im Park, unwillkührlich in einen Schlaf, von dem ich wie neu belebt erwache. Ich komme mir dann beinahe vor, wie die Miranda in Shakespear’s Sturm, die von Prospero vergebens ermuntert wird, seine Erzählung zu hören. Recht mit Prosperos Worten sagte neulich Ottmar zu mir: Gieb Deiner Müdigkeit nach – Du kannst nicht anders.

Nun, Adelgundchen! hast Du mein inneres Leben ganz, ich habe Dir Alles erzählt, und das thut meinem Herzen wohl. Beiliegende Zeilen für Hypolit u. s. w.

Fragment von Albans Brief an Theobald.

– – – zurückgeblieben ist. Die Frömmigkeit schließt das Frommthun in sich, und jedes Frommthun ist eine Heuchelei, sey es auch nicht sowol um Andere zu betrügen, als sich selbst an dem Reflex des in unächtem Golde blinkernden Strahlenscheins zu ergötzen, mit dem man sich zum Heiligen gekrönt hat. – Regten sich denn in Deiner eigenen Brust nicht manchmal Gefühle, die Du, mein lieber Bramin! mit dem, was Du aus Gewohnheit, und bequem in dem Geleise