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den beiden Stacheln des vorletzten Gliedes eingelenkten Stachel gebildet, welcher jene etwas überragt. Da die Stacheln eingelenkt sind, fallen sie leicht heraus und der eine oder der andere Stachel fehlt daher nicht selten.

Das erste Kaufusspaar (Taf. 2, Fig. 1–2, 6–7; Taf. 4, Fig. 26) besteht (vom Epicoxalgliede abgesehen, aber der Endstachel mitgezählt) aus sieben Gliedern. Im Verhältniss zur Länge ist er bedeutend dicker und kräftiger als die beiden nächsten Fusspaare. Die Länge vom Proximalende des zweiten Gliedes bis zur Spitze des Endstachels gemessen ist nämlich kleiner als zwei Mal die Breite, während beim zweiten Kaufusse die Länge mehr als drei Mal und beim dritten ungefähr vier Mal der Breite beträgt. Die Richtung des Coxalgliedes ist der Körperachse beinahe parallel. Die Kaufläche (Taf. 2, Fig. 2–3; Taf. 3, Fig. 2, 5) ist dreieckig und an der Oberfläche des Coxalgliedes, nicht in der Kante wie bei den übrigen Kaufüssen gelegen. Sie wird von mehreren – wenigstens acht habe ich gewöhnlich zählen können – kurzen, dicken und stumpfen, konischen Zähnen, ohne eine streng regelmässige Anordnung, gebildet. Die Zähne an der Spitze der Kaufläche (die hinteren) sind etwas spitzer, die an der Basis (die vorderen) etwas stumpfer. Die Kauflächen der beiden Seiten stossen in der Mittellinie des Körpers zusammen und werden von den Scheerenfühlern beinahe vollständig bedeckt, so dass nur die äussersten Zähne an den Seiten von diesen zu sehen sind (Taf. 3, Fig. 1). Eine einem Epicoxalgliede ähnliche Bildung habe ich bei einem Exemplar gefunden (Taf. 2, Fig. 2 und 3; Taf. 8, Fig. 8). Diese hat jedoch ein etwas anderes Aussehen als die Epicoxalglieder der anderen Kaufüsse. Die Form ist, anstatt lappenförmig zu sein, kissenförmig und die ganze Oberfläche ist mit feinen Härchen besetzt. Vielleicht gehört diese Bildung in dieselbe Kategorie als der zierliche Haarbüschel in der Mündung des Schlundes unmittelbar innerhalb des Endostoms, von welcher die Fig. 10, Taf. 1; Fig. 1 und 2, Taf. 8 ein Bild giebt. Auch bei einem anderen Exemplare (Taf. 3, Fig. 5) kommt eine etwas ähnliche Bildung, an der Spitze des linken Scheerenfühlers ersichtlich, vor. Die Verhältnisse sind jedoch auch hier nicht ganz klar. Es scheint mir indessen als ob diese Bildung hier in der Mittellinie zwischen den Spitzen der Kauflächen des ersten Fusspaares, obgleich dieselbe nach rechts etwas verschoben ist, läge, und von der Haut innerhalb der Kauflächen, welche in den Schlund übergeht, gebildet ist. Die sehr feine Behaarung ist in der Mittellinie scheitelförmig getheilt mit den Härchen dem Schlunde zu nach hinten und schräg seitwärts gerichtet. Leider ist die Vergrösserung in der Fig. 5, Taf. 3 nicht stark genug um die Härchen und ihre charakteristische Anordnung hervortreten zu lassen. Nur einige Härchen am Rande sind angedeutet. Auch bei anderen Exemplaren habe ich Andeutungen gefunden, dass stark behaarte, polsterförmige Bildungen, welche ich nicht als Epicoxalglieder deuten kann, auch nach dem Schlunde zu innerhalb anderer Kaufüsse vorkommen.

Das zweite Kaufusspaar enthält acht Glieder. Von diesem Fusspaare kommen zwei Formen, mit den beiden verschiedenen Formen des ersten und zweiten Blattfusses zusammengehörig, und wie diese auf Geschlechtsdifferenzen beruhend, vor. Die beiden Formen

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Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)