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indem der Hinterrand, auch sehr kurz und am Distalrande sehr stark ausgeschnitten oder ausgeschweift ist (Taf. 10, Fig. 5–6). Der Distalrand ist mit vier scharfen, hervorspringenden Ecken oder Zacken versehen. Die Ecken am Vorder- und Hinterrande sind scharf und spitz, die Ecke an der Mitte der Oberseite ist die schärfste und am weitesten hervorragende, die entsprechende der Unterseite die kleinste und durch einen scharfen Einschnitt in zwei Spitzen getheilt (Taf. 5, Fig. 14). In diesen Einschnitt greift der Proximalrand des siebenten Gliedes schräg ein, indem die vordere Spitze innerhalb, die hintere ausserhalb des Proximalrandes fällt. Die hintere Spitze ist stumpf, am Rande verdickt und mit einer trochlearischen Gleitfläche versehen, welche in eine entsprechende Vertiefung am Proximalrande des siebenten Gliedes einpasst. Das Charnier oder das Centrum der Gelenkbewegung unter diesen Gliedern ist daher hier gewesen. In dem ursprünglichen Material, welches den Zeichnungen der ersten Tafeln zu Grunde liegt, sind diese Details der Gelenkeinrichtung nicht deutlich genug gewesen. Sie sind daher dort nicht oder wenigstens nicht genügend genau und detailliert abgebildet und die Gelenkpartie zwischen dem sechsten und siebenten Gliede ist daher leider auch in der restaurierten Darstellung weniger gut getroffen. In der Zusatztafel (Tafel 10, Figur 5 und 6) aber sind diese Details nach beserem, hinzugekommenem Material ergänzt. Die Beweglichkeit des siebenten Gliedes in der Richtung von vorn nach hinten ist zwar nach vorn von der Form der Gelenkgrube und des Einschnittes, nach hinten von dem spitzen Vorsprunge des Hinterrandes beschränkt, scheint aber doch recht gross gewesen zu sein.

Das siebente und achte Glied, oder die beiden platten Glieder, welche als die eigentliche Ruderplatte dienten (Tafel 10, Figur 5–6), sind von Fr. Schmidt so vollständig und gut beschrieben, dass kaum etwas zu ergänzen ist.

Das siebente Glied (Taf. 3, Fig. 10–11; Taf. 5, Fig. 14) ist schon von Fr. Schmidt nach einem sehr schönen Exemplar vorzüglich abgebildet. Der hintere proximale Fortsatz (Taf. III, Fig. 21 bei Fr. Schmidt) schiebt sich in den hinteren Ausschnitt des Distalrandes der Unterseite des sechsten Gliedes, je nachdem das siebente Glied gerade ausgestreckt oder nach hinten zurückgebogen ist, tubusartig mehr oder weniger weit hinein. Die Gelenkgrube am Proximalrande in der eben angeführten Figur bei Fr. Schmidt ist zu weit nach hinten ausgestreckt und wie ein Einschnitt anstatt nur wie eine Vertiefung, gezeichnet. Dieses hängt davon ab, dass das Glied im Gestein liegt und die Gelenkgrube daher von diesem ausgefüllt ist, wesshalb die Kontur des Proximalrandes nicht vollständig zu sehen ist. Im Gegensatz zu Fr. Schmidt, welcher meint, dass das achte Glied sich sowohl über als unter die dreieckige Distalplatte am Hinterrande des siebenten Gliedes sollte verschieben können, habe ich bei sämmtlichen von mir präparierten Exemplaren nur eine Lage oberhalb der dreieckigen Platte finden können. Dass diese durch eine wirkliche Naht vom übrigen Theile des Gliedes getrennt ist, und nicht nur von einer Vertiefung der Oberseite zusammen mit einem diese begrenzenden, der Grenze des nach hinten zurückgezogenen achten Fussgliedes entsprechenden Terrasseneinschnitte, längs welchem ein Bruch leicht stattfinden

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Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)