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Fünfeckes sind untereinander gleich gross und das Fünfeck also bilateral symmetrisch. Die beiden Grundglieder sind unter einander, mit dem Vorderende des nächsten unpaarigen Gliedes, des Hauptgliedes, und mit den Seitenlappen durch wirkliche Nähte, welche an der Aussenseite vertiefte, an der Innenseite erhöhte Linien bilden, verbunden.

Das zweite Glied oder das Hauptglied[WS 1] ist oblong mit der grössten Breite nicht ganz ein Drittel der ganzen Länge ausmachend. Es ist vorn in eine Spitze, einen scharfen etwa 60-gradigen Winkel bildend, ausgezogen. Das spitze Vorderende schiebt sich vollständig zwischen die beiden Grundglieder ein, und ist, wie eben erwähnt durch eine Naht mit diesen verbunden. Der übrige Theil des mittleren Zipfels ist dagegen vollständig frei. Das Hauptglied liegt also grösstentheils frei zwischen den Seitenlappen. Es ragt hinten etwas über die Seitenlappen hervor, und ist am hinteren Ende an den Seiten in zwei divergierende Spitzen ausgezogen. Der Zusammenpressung im Gesteine ungeachtet ist das Hauptglied (bei ausgewachsenen Exemplaren wenigstens) immer an der Unterseite flach, an den Seitenflügeln gewölbt, an der oberen, dem Körper zugekehrten Seite aber rinnenförmig. Dieses hängt davon ab, dass die Seitenränder der vorderen zwei Drittel des freien Theiles etwas flügelartig ausgezogen und zugleich hinaufgebogen sind. In die Falze, welche hierdurch an den Seitenrändern an der Unterseite entstanden sind, und welche nach innen zu gegen den flacheren, mittleren Haupttheil von den scharfen Rändern desselben begrenzt werden, passt der Innenrand des hinteren freien Theiles der Seitenlappen hinein. Die Seitenränder des hintersten Drittels des Hauptgliedes sind dagegen sehr tief und scharf rinnenartig eingeschnitten, mit der Rinne an die ausgebogene Seitenspitze am Hinterrande auslaufend. Der untere Seitenrand der Rinne wird aus einer hinteren Fortsetzung der eben erwähnten, scharfen Begrenzungskanten des mittleren Theiles, und der obere aus einer Fortsetzung der hinaufgebogenen Seitenflügel gebildet. In den vorderen Theil dieser Rinne fällt die etwas ausgezogene, innere Hinterecke der Seitenlappen hinein. Die Seitenkanten des Haupttheiles sind beinahe gerade, unter einander parallel und biegen sich zuerst hinter den Seitenflügeln nach aussen. Die Seitenflügel bilden nur einen schwach hervorspringenden Bogen an den Seiten des Haupttheiles. Bei dem vollständigen Blattfusse sind sie von unten nicht zu sehen, da sie von den Seitenlappen vollständig bedeckt sind. Das Hauptglied ist, mit Ausnahme der vorderen, dreieckigen Spitze, rund herum vollständig geschlossen, indem die Haut der Oberseite ebenso dick wie die der Unterseite ist. Bei grossen Exemplaren ist die Haut dieses Theiles ebenso wie die der Basalglieder besonders dick. Das Hauptglied ist daher gewöhnlich gut erhalten und seiner Stärke wegen dunkelbraun gefärbt. Gleich wie an den Basalgliedern ist die Skulptur aus den gewöhnlichen nach hinten gerichteten schuppenähnlichen Verdickungen gebildet, die hier besonders stark entwickelt, und an den Seitenflügeln schräge nach hinten und nach aussen ausgezogen sind (Taf. 3, Fig. 24). Die «Schuppen» des Haupttheiles sind spitz ausgezogen und zeigen, bei grösseren Exemplaren wenigstens, etwas vor der Spitze eine offene Pore (Taf. 5, Fig. 10). Der Hinterrand ist zwischen den scharfen Seitenspitzen, an der

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Hauptglird
Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/46&oldid=- (Version vom 12.12.2022)