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Der allen luten doch geschiht
Ez ist ane zvoversiht
Daz dekein arzat
70
Darzvo kvnne gebin rat
Daz er vns mvge vermiden
Der arzat muoz in selbe liden
Swie vil er kvnste pflege
So muoz er doch allewege
75
Warten der siecheit
Div allen liuten ist bereit
Mengelich in liden muoz
Er tuot aller froden buoz
Mannen vnde frowen
80
In munt in alle schowen
Vnverborgen offen
Er het mengen troffen
Daz er frovden vergaz
Ir sunt alle merkin daz
125d,85
Kein arzenie frumet
Gein der siecheit div da kvmet
Vf aldie welt geslichin
Elliv varwe wirt erblichin
Uon der siecheit vngemach
90
Div hohgemvote ie zerbrach
Doch weiz ich arzenie guot
Div buoz der siecheit tuot
Vnd hilfet vz der selden not
Daz ist der grimme tot
95
Swen der begrifet in der iugent
Und in siner besten mugent
Der wirt der siecheit erlost
Von dez grimmen todis trost
Der daz alter wendit
100
Und sine not verendit
Vnd allim lebinne git
Urlob in kvrzir zit
Der tot ist ein stritic iager
Der alle frovde machet mager
105
Wan ist gewis siner kvnft
Er het steten sigenunft
An allir creature
Er ist so so vngehiure
Daz er frode leidet
110
Und lieb von liebe scheidet
Daz ich selber erkenne
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0317.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)