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Dem tode suz verburget
Svmelich hie verbrennet
Mit fiure vbir rennet
Ir genuoge hie versteinet
90
Ir lebin suz vermeinet
Mit geisiln ir genuoge
Zerslagen vil vnfuoge
An galgen ir vil gehenkit
Vnd in wazzir ertrenkit
95
Ir vil in ysen gebende
Genomen hant ir hende
Mit hunger vil verderbit
Und iamerlich ersterbit
Abturnen ir geworfen vil
100
Ab velsen vf dez todis spil
Ir genuoge sint geschunden
Alhie zemengen stunden
Ir ist och vil erblindet
Henden vnd füeze gepfendet
105
Enthovbtet vnd gesleifet
Dur stocke dur hurste gestreifet
Vnd lebindic gesotten
Als div reht hant gebotten
In mengewis wart ir lebin
110
Hie dem tode gegebin
Niht dur gottis minne
Noch vf die gewinne
137,1
Als gotis heiligen taten
Die sich dur in waten
In vnzallich swere
Dise marterere
5
Litten vmb ir schulde
Niht dur gotis hulde
Svnder vmbe ir missetat
Und dur vigentlichen rat
Als man alle tage vernint
10
Wie der armen menschen kint
Ir lip hie verliesint
Und menge marter kiesint
We der muoter we der geburt
Div in disen iamers furt
15
Der welt ir kint brahte
Dem solich vnselde nahte
Und in so mengen leiden
Von ir wirt gescheiden
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0345.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)