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Wart der goltvarwe schin
Diner gotte gesmelzit
Der so kosteclich gevelzit
Mit edilm gesteine erblihte
Wie schier den crist verrihte
75
Do der keiser hat erhort
Der süezen megde wisen wort
Dez kam er gar von witze
In sines zornes hitze
Wart er gar verbrüeget
80
Aller froden vberfrüeget
Daz sin vil arger wille
Offenbar noch stille
An der megde niht vervienc
Und sin gewalt vnder gienc
180d,85
Von einem kranken wibe
Und siner selden schibe
Gie so rehte trage
Vnd er so menge lage
Der iungen megde leite
90
Ir lip ir sele er spreite
Menge totlichen stricke
Die wac si sam ein wicke
Uon der grozen wisheit
So got hat an si geleit
95
Vnde hiez den löwen schier
Daz vil grimme tier
In siner gaden wider tuon
In duhte er hete cleinen ruon
Mit dem lowen erworben
100
Dez was sin frovde erstorben
Er was im ein swer tac
Der do dez lowen pflac
Mit einer stimme lute
Dem lovwen do betiute
105
Als er in ofte lerte
Daz er wider kerte
In sin hus als da vor
Er wolde nach im daz tor
Nach gewonheit han beslozzen
110
Der lowe vnverdrozzen
Der e was sin iunger
Dem wart er do ein vnger
181,1
Swie wol er in erkande
Der starke hunger in mande
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0455.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)