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Mit selden gar vngezellet
Sam towe vol himel vellet
Got wil der geiste sinne gar
20
Der heiligen erfullen sunderbar
Mit solher suoze von der nieman
Kan gesagen wip noch man
Swie er doch aller sinne si
Kvnftic lon svoze vnd fri
25
Doch so wil er ane lovgen
Dez geistlichen sinnes ovgen
Ein luter Spiegel ane lovgen
In dem si stete iemer tovgen
247b,29
In der gotheit sich ersehin
30
Div grundelosen wunder spehin
Div doch nie befunden
Wurden noch enbunden
Mit also rehter suozer pfliht
Wirt dez geistes ovgen gesiht
35
In dem spiegel da erfult
Mit ganzer frovden vbir gult
Nv prvofent eines furbaz
Sint vns von eschen ein glaz
Zeiget vnser antliute
40
Und gebresten der hiute
An geberde vnd an libe
Beidiv mannen vnd wibe
Doch erkennet der tore niht
Sich selbe swie dicke er siht
45
In daz betrogen spiegelin
Wan er git lieb vnd och pin
Er tuot den frovden vol
Swer im selben gevallet wol
Da wider mengen vngemuot
50
Dem er gebresten kvnt tuot
Der esche spiegel triuget
Als dicke wirt bezuget
Er git ein valschis zeigen
Dem armen toren veigen
55
Und vil vppiger geluste
Niht der warheit erkantnuste
247c,57
Da wider machet tusent iar
Der gotlich spiegel clar
Kvrzir vil danne einen tac
60
Dez div welt gester pflac
Owe swer von dem wenkit
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 622. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0622.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)