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     Und dieser Tross von Himmelserben
Durchwallfahrt dies verarmte Land –
Spielt seinen Überrest von Scherben
Dem Hohenpriester in die Hand;
Vertauscht für unbegriffne Worte
Das Bettelbrot, so er erwirbt,
Und mit dem Schlüssel zu der Pforte
Des Himmels – gähnt er hier und stirbt.
     Ihr Räuber dieses Landes, höret
Der Wahrheit Ruf, die aus mir spricht:
Euch droht, die ihr das Volk bethöret,
Des Volkes blutiges Gericht;
Ich seh’ im Kreis von euern Bürgern
Des Aufruhrs schwarze Fahne wehn,
Und eure Schafe – zu den Würgern,
Furcht – zur Verzweiflung übergehn.
     Und seh’ erstaunt, wie jede Puppe
Der Andacht in ein Nichts versinkt;
Wie nicht mehr die geweihte Schuppe
Der ew’gen Lampe sie umstinkt –
Kein Kuttenträger mehr die Zofe
Der heiligen Maria macht,
Und kein an eines Priesters Hofe
Gebildeter diess Land bewacht,